SUOMI Finnland 09.2009 bis 06.2010
Fotografering
Lars Rebers, Emma Westerl und Ich wollten neue Inspirationen sammeln, die mich in meiner Entwicklung weiterbringen und Einblick in andere Unterrichtsmethoden haben. So entschied ich mich mit Beginn meines Studiums des Kommunikationsdesigns ein Auslandssemester in Uussykarleppy, Finnland zu machen
Finnland hat mich als nordisch, weites Land mit einem langen Winter gereizt und die Schule in Uussykarlepyy war mir bereits bekannt. Mit Arbeiten von Herrn Prof. Hendricks aus dem ersten Semester habe ich mich beworben. Da ich mich in meinem Studiengang auf Fotografie spezialisiere störte es mich nicht, dass dies als volles Studium an der NOVIA Yrkeshögskolan angeboten wird.
Die Schule in Uussykarlepyy ist klein und im ländlich gelegen. In der Stadt gibt es nur wenige Menschen, die sich sehr selten mit den Studenten vermischen. Die Schule sieht von außen wie eine alte Industriestätte aus, von Innen bietet sie jedoch viel Platz und Möglichkeiten sich kreativ zu entfalten. Film, Freie Kunst, Design und Fotografie werden als Studiengänge angeboten, die Dozenten und Studenten kennen sich untereinander und arbeiten miteinander. Der Fotobereich war im analogen und im digitalen Labor großzügig ausgebaut und bot viel Platz zum arbeiten. Der Unterricht wurde nicht nur von den zwei Dozenten Lars Rebers und Emma Westerlund gehalten, sondern auch von vielen verschiedenen Gastlehrern, Künstler aus verschiedenen Bereichen aus Finnland und Schweden. Diese gaben nicht nur Unterricht, sondern begleiteten Projekte mit Einzelgesprächen, Gruppenaufgaben und –auswertungen. Dazu bekommt man verschiedene Meinungen zu seinen Arbeiten, man lernt auf eine andere Weise sich selbst zu verteidigen, zu seinen Arbeiten zu stehen und mit Kritik umzugehen. Als einzig schwedischsprachige Universität in Finnland wurde der größte Teil des Unterrichts auf Schwedisch gehalten, jedoch konnte man auch englisch, finnisch oder deutsch sprechen.
Ich habe mit dem ersten und dem dritten Studienjahr zusammengearbeitet, im letzteren gibt es Projekte, die über mehrere Monate laufen und mehr als zwei Kurse finden gleichzeitig selten statt. Am Ende eines Projektes kommt es meist zu einer Ausstellung im öffentlichen Raum, was neu für mich war. Galerien in ganz Finnland sind Kooperationspartner und in andere Fachrichtungen stellen sogar in Schweden aus. Dies zählt zu den wichtigsten Erfahrungen, die ich dort gesammelte habe, da ich noch Arbeiten ausstellte, den Prozess mitbekam und lernte, dass ich mir das zutrauen kann.
Im Allgemeinen ist eigene Motivation und selbstständiges Lernen sehr wichtig, da Auswertungen und Unterricht vor allem in den höheren Semestern selten persönlich stattfinden. Es werden zwar Absprachen über eine Internetplattform gehalten, was einem mehr Freiraum verschafft aber ich etwas zu wenig finde für die persönliche Entwicklung und die der Gruppe.
Auch hat mich die ruhige finnische Mentalität, das Zurückgezogene und Warmherzige beeindruckt. Die Einsamkeit und Weite des Landes bietet einem genug Freiraum für eigene Gedanken und um aus dem hektischem, verwirrendem Deutschland zu sich selbst zu finden. Nicht nur deswegen verlängerte ich meinen Auslandsaufenthalt um weitere 5 Monate.
Für mich war das vergangene Jahr ein sehr wichtiges und ich bereue es nicht. Ich hatte genug Zeit für schulische und eigene Projekte. Ich selbst finde, dass ich mich stark weiterentwickelt und einen eigenen Weg gefunden habe, auch wenn dies nur der Anfang ist.