Erfahrungsbericht des WS 2011/12 an der ESAD St Etienne
von Jonas Schulz
Vorbereitung:
Ich bewarb mich an einer französischen Partnerhochschule, da ich durch ein FSJ in Strasbourg schon Sprachkenntnisse besaß, was mir dort auch sehr geholfen hat.
In Planung und Organisation waren sowohl das Auslandsamt meiner Heimathochschule als auch der Gasthochschule sehr hilfsbereit.
Unterkunft:
Eine Unterkunft zu finden war schwierig. Obwohl ich einen Monat vor Studienbeginn in St. Etienne zur Wohnungssuche war, blieb meine Suche vorerst ergebnislos.
Der Semesterbeginn der relativ kleinen ESAD fängt später an als an den anderen Hochschulen der Stadt, das Wohnungsangebot für Studenten war also schon erschöpft, und in Frankreich ist es üblich, zur Wohnungssuche, auch als Student, sich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft über eine Agentur gegen eine relativ hohe Prämie vermitteln zu lassen, was ich nicht wollte, da die Agenturen wohl auch die Prämie kassieren, wenn sie kein Zimmer finden. Zu meinem Glück hat mir die Auslandsbetreuung einen Kontakt zu Studenten der ESAD mit freiem Zimmer vermittelt. Ich war sehr zufrieden mit der gefundenen Wohngemeinschaft, meine Mitbewohner waren sehr hilfsbereit und haben mir einen guten Start sowie sehr angenehmen weiteren Aufenthalt ermöglicht.
Studium:
Die Erstellung des Stundenplans erfolgte in St. Etienne, so hatte man die Möglichkeit, einen guten Einblick in die Kurse zu bekommen, die man wählt.
Sehr gut getan hat mir die Freiheit als ERASMUS-Student, aus allen angebotenen Kursen (bis auf die des ersten Jahres) wählen zu dürfen. So konnte ich mich nur Projekten widmen, die mich wirklich interessierten.
Die Schule ist neu umgezogen und sehr gut ausgerüstet. Leider wurde mit dem Umzug auch der Studiengang Kommunikationsdesign vom Angebot entfernt. Meine Kurse habe mir aus den verbleibenden Studiengängen Kunst und Objektdesign zusammengestellt und konnte mir so trotzdem ein, meinem Studiengang entsprechendes, Semester ermöglichen. Sehr geholfen hat mir die Möglichkeit, ein persönliches Projekt verfolgen zu können, welches dann von einem selbst gewählten Dozenten beraten und bewertet wird.
Alltag und Freizeit:
Es gibt im Rathaus einen sogenannten Kulturpass für Studenten und unter-25jährige, der kostet 10€ und beinhaltet: eine Kino-Freikarte, zwei Museums-Freikarten, zwei Theater-Freikarten, für15€ Eintritt in die Oper, eine Konzert-Freikarte, eine Fußball-Freikarte, eine Freikarte fürs Planetarium und 8€ Ermäßigung für ein Jahresticket des Stadtverkehrs.
Da ich Ähnliches auch schon in Strasbourg erlebt habe, ist es gut möglich, dass es überall in Frankreich ähnlich ist.
Generell sind alle Museen in Frankreich an jedem ersten Sonntag des Monats gratis,
als Student und unter-25jähriger meistens sowieso die ganze Zeit (als Student an einer Kunsthochschule kann man z.B. auch gratis ins Louvre, ohne anstehen zu müssen!)
St. Etienne selbst ist eine kleine Stadt, was aber auch durchaus praktisch ist, so kann man eigentlich alles innerhalb einer ¾ Stunde gut zu Fuß erreichen.
Die Lebenserhaltungskosten sind etwas höher als in Deutschland.
Fazit:
Trotz einiger Schwierigkeiten war das Auslandssemester in St. Etienne meiner akademischen, kulturellen sowie persönlichen Entwicklung sehr förderlich.