Neben dem Realiseren Kurs hatte ich nur noch einen Contextualiseren Kurs, in dem wir verschiedene Methoden der Darstellung unserer Arbeiten lernten und noch einige kulturelle Aktivitäten machten. So besuchten wir mehrere Galerien und Museen im Rahmen dieses Kurses.
Nach Weihnachten fanden nur noch die Jurys statt, die komplett für die Notengebung wichtig sind. Meist bewerten die Institut internen Professoren und Externe die Arbeiten.
Weil ich bereits Anfang Januar meine Jurys hatte, hatte ich die restliche Zeit frei und konnte das letzte Mal die Stadt ohne Unistress genießen.
Zu meinen Kommilitonen lässt sich sagen, dass ich sie sehr in mein Herz geschlossen habe. Sie waren sehr offen und haben mich sehr schnell adoptiert und zu netten Weinabenden, ins Kino oder zu anderen Aktivitäten mitgeschleppt.
Auch mit den Erasmus Studenten habe ich viel unternommen. Man muss evtl. noch erwähnen, dass es in Belgien ein für uns merkwürdige Tradition gibt, der nach fast alle Studenten aus den Universitätsstätten am Wochenende nach Hause zu ihren Eltern fahren. Ergo ist die Stadt in der viel auf die viele Studenten ausgelegt ist ziemlich leer und wenn man keine Lust hat seine Wochenenden alleine zu verbringen kann man sehr vielen tollen Aktivitäten mit den Erasmusfreunden nachgehen.
An den ersten Wochenenden machten wir immer kleinere Touren in Belgien, um das Land zu erkunden. Unter anderen besichtigten wir den sehr schönen Ort Brügge, fuhren, da viele Sehnsucht zum Meer verspürten nach Oostende und Blankenberge, besuchten Antwerpen und Kotrijk. Meist konnten wir wunderbar die Aufenthalte mit Museumsbesuchen verbinden, von denen es in Belgien sehr viele empfehlenswerte gibt.
Darüber hinaus genossen wir auch das Essen, Muscheln gab es im Herbst fast an jeder Ecke, an der es keine Waffelbuden oder Schokolaterien gab.
Das Essen in Belgien ist im Allgemeinen sehr gut und sehr teuer. Essengehen ist fast doppelt so teuer als in Deutschland und auch die Preise für Lebensmittel sind deutlich höher als hier.
Zu meiner Unterkunft lässt sich noch sagen, dass es wirklich unglaublich schwierig war etwas für sechs Monate oder kürzer zu finden. Im Allgemeinen werden die sogenannten Kots nur 12-monatig vermietet was es wirklich unmöglich erscheinen ließ etwas zu finde. Letztendlich hatte ich aber das Glück, dass Dries ein Student aus Gent genau in meinem Zeitraum ein Auslandspraktikum absolvierte und ich so eine Unterkunft fand. Nichtsdestotrotz ist Gent im Allgemeinen relativ teuer. Ich bezahlte 400 € im Monat was im Durchschnitt lag. Am besten findet man Zimmer vor Ort.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir der Aufenthalt sehr gut gefallen hat, doch ich wahrscheinlich eher den Aufenthalt während des Sommersemesters empfehlen würde, da Gent sehr nette Möglichkeiten bietet draußen seine Zeit zu verbringen.
Noch einige Tipps:
Meine Lieblingsbar war der Hot Club de Gant, absolut empfehlenswert, sehr gutes Bier und jeden Abend jammen Jazzmusiker. Außerdem ist es eine Erfahrung wert mal ins Kino zu gehen, da es in Gent noch einige alte Kinos zu finden gibt. Einzigartig ist außerdem das Angebot an wirklich erstklassigen Secondhand/ Vintageläden für Klamotten aber auch Möbel. Im Sommer gibt es auch regelmäßig an den Wochenenden Flohmärkte, die sehr gut besucht sind.