ATÉ LOGO, O PORTO!
Als ich mich für das Auslandssemester in Porto bewarb, war mir schon bewusst, worauf
ich mich da einlasse. Von Ende 2010 bis Ende 2011 war ich in Porto als Au Pair und habe
dort das großartigste Jahr meines bisherigen Lebens verbracht, welches natürlich der
Grund dafür war, dass ich unbedingt für länger und mehr als einen Urlaubsaufenthalt zurückkehren
wollte. Dank Frau Zieschang lief die Bewerbung und das ganze drum herum
unerwartet stressfrei über die Bühne. Ich war unheimlich gespannt, was mich im Rahmen
des Studiums dort erwarten würde, denn schließlich war mein Hauptgrund die Stadt, die
Menschen, das Leben selbst und nicht die Universität. Aber ich hoffte einfach auf neue
Erfahrungen, auf neue Eindrücke, auf andere Meinungen und was noch alles dazu gehört,
wenn man sich auf eine andere Kultur einlässt.
Bei der Unterkunftswahl hatte ich ziemliches Glück und kam bei zwei Portugiesinnen in
einer netten Wohnung in der Nähe von Casa da Música unter. Ich bewarb mich auch um
eine Studentenunterkunft, allerdings bekam ich da erst 3 Wochen vor Abreise eine Antwort
(Absage!), was ich ziemlich „mau“ finde, wenn man bedenkt, dass ich mich darauf
hätte verlassen können. Aber durch meine Erfahrung wollte ich nicht zu sehr in dieses
ganze Erasmus-Dasein hineinkommen, sondern meine Liebe zu der Sprache, zu der Kultur
erweitern und das habe ich auch.
O Porto ist eine wunderschöne Stadt, die so viel Charme und Charakter hat, dass ich seit
meinem ersten Mal gute 6-8 Mal mehr dort war – um Freunde die schönste Stadt Europas
(oder sogar der Welt!) zu zeigen oder um einfach portugiesische Freunde und meine
Gastfamilie wiederzutreffen. Neu war es nun dort zu studieren, aber die Faculdade de
Belas Artes da Universidade do Porto nahm mich mit offenen Armen auf. In den ersten
zwei Wochen verschaffte ich mir einen Überblick aller Kurse und viele Professoren und
Studenten baten mir ihre Hilfe an. Während der Wochen fügte sich auch meine kleine
Erasmus-Gruppe zusammen: eine Italienerin, eine Ungarin und eine Finnin. Nur die
Ungarin war auch Design Studentin, die anderen zwei kamen von der Freien Kunst. Mit
diesen drei Mädels und deren, sowie meinen, Mitbewohnern oder gewonnen Freunden
über die Zeit, verbrachte ich wunderbare Arbeit- und Freizeitstunden! Ich würde sagen,
dass ist so das typische am Erasmus: viele Leute kennenlernen, mal hier und da einen
Wein trinken, und ausgehen. Ich habe es alles genossen. Außerdem habe ich auch meine
Kurse in der Faculdade de Belas Artes und in der Faculdade de Letras, wo ich Portugiesisch
zweimal die Woche hatte, genossen. Vor allem durch den Sprachkurs, für den ich
finanziell komplett unterstützt wurde (TAUSEND DANK!), habe ich Leute aus der ganzen
Welt kennengelernt. Ich hatte das Glück einen so tolle Gruppe im Sprachkurs zu haben,
mit der man sich am Wochenende auch einfach ein tolles Abendessen und ein Glas Wein
genehmigen konnte.
Ich bin sehr dankbar für die wunderschönen letzten Monate. Dankbar für all die wunderbaren
Menschen, die ich kennenlernen durfte und für die, die ich schon kannte. Dankbar
für das gemeinsame lernen und wachsen, für die helfenden Hände und geteilten Momente.
Wer warmherzige und offene Kulturen schätzt, wird Portugal lieben. Wer darüber
hinaus die Verbindung von traditionellen und modernen südländischen Gebäuden, Wind,
Wasser und Sonne, Nächte auf der Straße und eine Leichtigkeit für das Leben ersehnt,
der wird Porto lieben. Schon beim verlassen des Fliegers im September 2015 fühlte ich
mich gleich wie zu Hause. Und ich weiß schon jetzt, dass ich wiederkommen werde, deshalb
„Até logo, o Porto!“ – „Bis bald, Porto!“.