Ich habe im „Laak“ gewohnt und fand es dort gut. Eine Wohnmöglichkeit, die näher am Wasser gelegen wäre, hätte sicherlich auch einen großen Reiz gehabt. Preislich lässt in jedem Teil der Stadt mit etwas Glück etwas finden- soweit mein Eindruck. Kleine schöne Ecken mit etwas Natur oder auch Parks und Sportplätze sind ebenso gut verteilt.
Im Endeffekt ist die Größe der Stadt überschaubar, sodass man mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn überall hingelangt.
Die KABK liegt sehr zentral nur etwa 3 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Sie ist somit von überall gut erreichbar. Zugänglich ist den Studenten*innen die Hochschule von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr abends Mo – Sa (Zeiten könnten abweichen). Da viele internationale Student*innen die Hochschule besuchen ist die meistgesprochene Sprache in der nahezu alles stattfindet Englisch. Die KABK hat ähnliche Studiengänge wie die Muthesius und auch grundsätzlich ähnliche Möglichkeiten und Ausstattungen. Hat man sich in die digitalen Organisationstools eingearbeitet, funktioniert die Arbeit gut – will aber, was die Nutzung von Werkstätten und Ähnlichem angeht, voraussichtlicher geplant sein. Die Zugänglichkeit ist erfreulicherweise sehr Studiengangs-übergreifend. Praktisch ist ein in der Hochschule platzierter Künstlerbedarfsladen, die vieles hat, was man spontan mal braucht. So muss die Arbeit nicht lange unterbrochen werden.
Über die Strukturierung der Studiengänge kann ich nur aus der Perspektive eines Kunststudiums sprechen.
Man hat Ebenfalls ein Art Basisjahr und darauffolgend drei weitere Studienjahre in einem Fachbereich. Jeder Fachbereich hat eine Teaching Staff – der oft durch Gastdozenten*innen variiert. Es gibt für jedes Studienjahr einen klaren Wochenplan. Dieser sieht primär Zeit zum entwickeln eigener Arbeiten am eigenen Arbeitsplatz vor, der ausreichend zur Verfügung stand, und zusätzlich Kunsttheoretischen Input, der meist im Jahrgangs – nicht aber unbedingt im Fachbereichsverband stattfindet.
Die Kunsttheoretischen Fächer im dritten Jahr waren „Art Theory“, mit dem Behandeln, aktueller Arbeiten und Inhalte und „Profession in Practice“, wo es vor allem um die Frage der beruflichen Zukunft von Kunststudent*innen geht. Beide Veranstaltungen waren engagiert geführt mit verschiedenen Gästen und basierten vor allem auf kommunikativen Austausch aller Beteiligten. Die Lehrenden dieser Bereiche führen ebenso Gruppen – und Einzel – Arbeitsgespräche.
Folglich bekommt man so sehr viele Möglichkeiten für Gespräche über die eigene Arbeit mit verschiedensten Künstler*innen, Kurator*innen und Kunsthistoriker*innen, die überwiegend gut in das momentane kommunale, nationale oder internationale Kunstgeschehen involviert sind. Die Gespräche sind selten sehr lang, aber durch die Vielzahl an Perspektiven habe ich sie als sehr bereichernd erlebt.
Mittwochs ist immer Wahlpflichtfachtag – für den man zu Beginn des Semesters einen Kurs wählt, und Jahrgangs -und Studiengangs – übergreifend zusammenkommt – ebenso eine willkommene Erfahrung.
Tendenziell ist der Aufbau der Lehre so vielleicht etwas „verschulter“ als an der Muthesius, was manchmal gewöhnungsbedürftig sein kann – vielen dortigen Studierenden entspricht es vielleicht auch mehr, da sie zum Großteil deutlich jünger sind.
Ich habe meine Zeit als sehr lehrreich empfunden. Für das Neue und Andere in der Lehre sollte man offen und empfänglich sein und sich über die neuen Eindrücke freuen. Die Hochschule und ihre Umgebung bietet meiner Einschätzung nach eine optimale Möglichkeit, um ein schönes lehrreiches Auslandsemester zu verbringen.