Vielleicht muss ich noch auf die Administration der Schule hinweisen, die ich als etwas
unzuverlässig erlebt habe. Am Anfang musste ich mich erst einmal bemühen, auf den Listen der
Kurse zu erscheinen. Ich war zunächst nicht im System, also kein Student da (?).
Auch das transcript of records zu bekommen, ist ein ziemlicher Akt, ich habe lange darauf gewartet.
Meine Mitschüler waren allesamt sehr nett, haben mir oft geholfen und sind mir auch des Öfteren
sprachlich entgegengekommen. Der Unterricht ist voll und ganz auf Französisch, teils können die
Lehrer Englisch anbieten. Man sollte sich aber darauf vorbereiten, viel Französisch sprechen zu
müssen oder dürfen. Ich selbst konnte nicht allzu viel vorher, konnte mich aber ganz gut
eingewöhnen und bin mittlerweile auf einem guten Weg zum „flüssigen“ Französisch.
Die Condé ist sehr gut gelegen im Stadtgebiet, was nicht selbstverständlich in Paris ist. Der
Standort befindet sich südwestlich im 15. Arrondissement, direkt um die Ecke vom Champs de
Mars/Eiffelturm. Die Schule besitzt einen kleinen Hof und einige Werkstätten, die ich in meiner
Zeit jedoch nicht besonders genutzt habe. Einen festen Arbeitsplatz haben die Studenten nicht zur
Verfügung. Es gibt keine eigene Mensa, aber 10 Minuten mit der Metro entfernt liegt die Mensa
von Mabillon, in der man für wenig Geld ganz gut essen kann. Hier trifft sich dann auch ein
beträchtlicher Teil der Studentenschaft von Paris.

Paris. Ich hatte sehr viel Glück mit meiner Wohnung und konnte in der Innenstadt im 18.
Arrondissement am Montmartre wohnen. Paris ist außergewöhnlich gut geeignet, um sich zu Fuß zu
bewegen. Sobald man also gelernt hat, den größeren Touristenmassen auszuweichen, kann man sich
mit der Metro und zu Fuß sehr angenehm durch die Stadt bewegen.
Es gibt Cafés und Bars ohne Ende, das kam meinem Geschmack sehr entgegen. An jeder Ecke herrscht Leben, man merkt, dass sich in Paris immer noch die Welt trifft.
Das kulturelle Leben ist überwältigend, ich habe mich auch viel in Ateliers, Antiquariaten und Kinos aufgehalten. Kunst ist natürlich allgegenwärtig, es gibt zig Ausstellungen, in die man mit unter 26 Jahren auch kostenlos hinein kann.
Im Stadtgebiet existieren einige sehr schöne Parks, teils klassisch französisch, aber es gibt auch einige „wildere“.
Für mehr müsste man dann etwas weiter heraus fahren.
Ich kann Paris nur jedem empfehlen – man muss sich vielleicht erst einmal etwas an die Hektik und Fülle der Stadt gewöhnen, aber dann ist die Stadt schön, gastfreundlich, lebendig, manchmal nur etwas teuer.
Ich kann glaub ich sagen, dass ich keine einzige schlechte Erfahrung gemacht habe.