Auslandsbericht
Julia C. Ahrend
Zeitraum des Aufenthalts: 28.09.2017 bis 30.03.2018
Land, Ort: Frankreich, Paris
Universität: École de Condé
Studienfach: Mastere Strategie de Communication par l’Image
Form des Auslandsaufenthaltes: Erasmusstudium
1. Persönliche Erfahrung
2. Wohnen in Paris
3. Nah- & Fernverkehr
4. Franz. Konto + Wohngeld
5. Leben in der Cité Universitaire
1. Persönliche Erfahrung
Paris die Stadt der Liebe.
Die Stadt des „Savoir-Vivre“, der Straßenmusik, der überfüllten Metro, der Brasserien. Die Stadt der Kultur, des Jugendstils und der Mittelscheitel und der Tauben. Die Stadt der Seine. …Und für mich definitiv die Stadt der Macarons. Paris als Zielort eines Erasmusaufenthaltes kann ich sehr empfehlen. Ich habe die Menschen dort als hilfsbereit und freundlich, die Stadt als unglaublich reichhaltig in ihrem kulturellen Angebot erfahren. Auch wenn ich sechs Monate dort war – gesehen habe ich nur einen Bruchteil und wiederkommen werde ich auf jeden Fall.
Studiert habe ich an einer kleiner Designhochschule in der Nähe des Eiffelturms, der École de Condé. Dort war ich einzige Erasmustudentin, das Studienangebot komplett auf französisch, ich habe mein Französisch also auf die harte Tour, dafür aber schnell und erfolgreich verbessert. Und nicht nur meine Facebook-Kontaktliste hat sich um Franzosen-Innen erweitert, auch darüber hinaus habe ich französische Freunde gefunden.
Das Studiensystem an der Hochschule dort ist sehr starr: mit der Entscheidung für ein Studienfach entscheidet mann sich gleichzeitig für einen gesamten Kursplan, selber wählen lässt sich nichts. Auch die Frage ob Kurse, die in sehr ähnlicher Form schon in Deutschland besucht wurden weggelassen werden dürften, wurde beneint. Alles ist verpflichtend, wer nicht anwesend ist fällt durch, wer durch zu viele Kurse fällt, besteht das Semester nicht. Bei einem Stundenplan mit 42 Anwesenheitsstunden ist daher leider nicht viel Zeit für den Teil des Erasmusstudiums geblieben, für den man auch ins Ausland geht: Ausstellungen besichtigen, internationale Kontakte knüpfen, die Kultur kennenlernen, Konzerte und Aufführungen besuchen, die Stadt besichtigen, evtl. sogar das Umland.
Die École de Condé als Erasmushochschule kann ich daher nicht wirklich empfehlen.
Was ich allerdings sehr empfehlen kann, ist das Leben im internationalen Studentenwohnheim der Cité Universitaire de Paris. Ich im deutschen Haus, dem Maison Heinrich Heine gewohnt (was keineswegs nur von Deutschen bewohnt wird). Die Menschen dort haben mir bei so manchem Rückschlag geholfen. Außerdem ist das Veranstaltungsangebot der Cité Universitaire immens und man findet – wenn man Zeit hat – schnell jemanden, der Lust hat etwas zu unternehmen. Persönlich habe ich neben stark verbesserten Französischkenntnissen auch meine Teamfähigkeit gestärkt: Das Studium enthielt sehr viele Gruppenarbeiten. Normalerweise übernehme ich in einer Gruppenarbeit gerne die Organisation, was mir auf Grund der Sprachbarriere nun nicht möglich war. So bin ich einen Schritt zurück getreten und habe gemerkt, dass einiges auch auf anderem Weg, als dem eigenen funktioniert (aber auch nicht immer).
Fachlich habe ich ebenfalls vieles gelernt: der Studiengang „Strategie de communication par l’image“ hat sämtliches im Bachelor erlerntes Wissen zusammenbracht und mir konzeptuelles Arbeiten, immer mit Blick auf den roten Faden hinter einer visuellen Kommunikation, nahegebracht.
Außerdem weiß ich nun, dass der Bereich der Markenkommunikation zu konsumorientiert für mich ist und ich meinen Master an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel im Bereich „Interaktives Informationsdesign“ machen möchte.
Unterm Strich ermutige ich alle mit einer Beziehung zur französischen Sprache in Paris in Auslandsemester zu machen, trotz aller Hürden war es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
2. Wohnen in Paris
• Unterkünfte / Hilfreiche Webadressen:
www.pap.fr /// www.entreparticuliers.com
www.lokaviz.fr /// www.nexcity.org ///
www.leboncoin.fr
für eine begrenzte Anzahl an Nächten: www.airbnb.fr /// www.fusac.fr
• Immobilenagenturen – teuer aber schnell & sicher:
www.seloger.com /// www.fnaim.fr
www.lodgis.com
• Wohngemeinschaft finden:
www.colocation.fr /// www.kel-coloc.com
www.easycoloc.com /// www.leboncoin.fr
www.entreparticuliers.com ///
www.nexcity.org /// www.lokavitz.fr
• Private Studentenwohnheim:
www.estudines.fr /// www.lamyresidences.com
www.leclubetudiant.com /// www.nexity.fr
• Séjour AU PAIR – Kinderbetreuung + günstige Unterkunft bei Familie:
www.findaupair.com
3. Nah- & Fernverkehr
• „Europa-Spezial“ der Bahn: ab 39€
• Thalys (www.thalys.com): Verbindungen zwischen Paris-Köln (Umgebung) ab 35€
• www.mitfahrgelegenheit.de
• Flughäfen liegen alle etwas außerhalb; zusätzliche Transfer-Kosten nach Paris (ca. 11€)
• Nahverkehr (www.ratp.fr): ab einem Studienaufenthalt von über 5 Monaten lohnt es
sich, möglichst früh das Ticket „Imagine R“ (Zone 1-5) für Studenten unter 26 Jahren
zu kaufen (gültig für 1 Jahr, insg. ca. 350€, monatliche Abbuchungen); sonst gibt es
noch das Ticket „Navigo“ (monatlich buchbar, ca. 73€/ Monat)
• Vélib‘-Stationen mit günstigen Leihfahrrädern. Ab ca. 1 Uhr nachts gibt es Nachtbusse.
4. Franz. Konto + Wohngeld
• Französisches Wohngeld CAF: Unbedingt versuchen bei der CAF (www.caf.fr) Wohngeld
(APL) zu beantragen. Es wird an alle gezahlt, die in Frankreich studieren und lohnt
sich (Ich zahlte z.B. 435€ Miete für 14qm², bekam 85€ Wohngeld). Auf Facebook (Gruppe:
Caf – Logement Etudiants) gibt es schnelle und gute Hilfe. Unterlagen: Europäische
Krankenversicherungskarte, Internationale Geburtsurkunde, Französisches Bankkonto
• Französisches Konto: für Wohngeld, Handyvertrag, Fahrkarte oft wichtig; z.B. BNP Paribas
(für Studenten kostenlos mit Kreditkarte), Société Générale
• eine französische Handynummer ist außerdem sehr praktisch (Bankkonto, Navigo-Pass,
…)
5. Leben in der Cité Universitaire de Paris (Internationale Studentenwohnheime)
• Parkartiges Gelände mit Studentenwohnheimen aller Nationalitäten (www.ciup.fr)
• Bewerbung als Deutscher beim deutschen Haus, dem Maison Heinrich Heine (www.maison-
heinrich-heine.org), Möglichkeit über das Prinzip der Brassage in einem Haus anderer
Nationalität unter zu kommen
• Reichhaltiges Sportangebot (Outdoorsport, Hallensport, Schwimmhalle, Tennisplatz etc.)
• Post und Bank (BNP Paribas)
• Kantine und Cafeteria mit günstigem Angebot für Studenten (3,25€ für ein Mittagessen
mit Nachtisch und Salat)
• Bibliothek mit Arbeitsplätzen
• Sprachkurs Angebote, Chor und weiteres Freizeitprogramm
• Theater